Bahnbrücke, Marktoberdorf
Aus alt mach neu an der B472

BETONSANIERUNG
BRÜCKENSANIERUNG MARKTOBERDORF

Von der Deutschen Bahn AG erhielten wir im Jahr 2020 den Auftrag, den aktuellen Zustand der Bahnbrücke über die B 472 in Marktoberdorf ‒ und insbesondere den Zustand der tragenden Betonteile ‒ zu ermitteln. Es handelt sich hierbei um eine 1966 erbaute dreifeldrige Spannbetonbrücke mit Schienenverkehr mit einer Gesamtlänge von 28 m. In einem Gutachten bestimmten wir die Schäden inklusive Karbonatisierungstiefen und Chloridprofilen und erstellten eine Liste der konkreten Schadstellen.

Anschließend erhielten wir den Auftrag,  die festgestellten Schadstellen zu sanieren. Neben den Widerlagern, der Brückenuntersicht, waren vor allem die vier Stützen hochgradig chloridgeschädigt. Da lediglich eine halbseitige Straßensperrung möglich war, begannen wir zuerst mit einer Brückenseite. Die kompletten Arbeiten wurden bei laufendem Bahnbetrieb und Straßenverkehr durchgeführt. Im ersten Schritt musste der ca. 2,40 m tiefe Aushub bis zum Stützenfundament erledigt werden. Anschließend wurde rund um die Säulen ein Gerüst aufgebaut, an dem eine Schutzvorrichtung angebracht wurde. Diese benötigten wir für das darauffolgende Höchstdruckwasserstrahlen. Eine besondere Herausforderung war, dass durch das HDW-Strahlen zwar die vorhandene Bewehrung freigelegt werden sollte, jedoch maximal 7 cm Beton abgetragen werden durften, da sonst Einsturzgefahr bestanden hätte. Dieser Vorgang wurde permanent vom zuständigen Ingenieurbüro geprüft und abgenommen. 
 

Nachdem das HDW-Strahlen abgeschlossen und der Abtrag vom Ingenieurbüro angenommen war, konnten wir mit festem Strahlmittel nachstrahlen und beginnen, die zusätzliche Eisen-Bewehrungszulage gemäß statischen Vorgaben einzubauen. Anschließend mussten nachträgliche Bewehrungsanschlüsse hergestellt werden. Das Ingenieurbüro gab vor, wie die neue Stützenbewehrung inklusive Bewehrungskorb auszuführen sei. Als dies erledigt war, konnte die sonderkonstruierte Rundschalung für Spritzbeton angebracht werden. Der Stützenquerschnitt wurde von 85 auf 105 cm erhöht, die runde Form der Stützen blieb dabei erhalten.

Bei den Überbauten und den Widerlagern kam zur Reprofilierung ein PCC-System zum Einsatz. Anschließend war noch ein Feinspachtel aufzubringen und dieser mit einer Beschichtung gemäß Oberflächenschutzsystem C zu versehen. Diese soll dafür Sorge tragen, dass der CO2-Eintrag gehemmt wird und die Karbonatisierung langsamer voranschreitet, wodurch sich vorhandene Bewehrungsstähle länger im alkalischen Milieu befinden. 

Abschließend wurde der abgetragene Boden wiedereingebaut und verdichtet, der Basalt-Natursteinbelag wiederhergestellt und die in Anspruch genommenen Flächen wurden gereinigt. Die undichten Kappenfugen, die sich oben im Gleisbereich befunden hatten, wurden mithilfe eines Sicherungsplans von einer Sicherungsfirma instand gesetzt. 

Sobald diese Arbeiten auf der einen Brückenseite abgeschlossen waren, wurde die Verkehrssicherung auf die andere Straßenseite versetzt und die Sanierung der gegenüberliegenden Stützen, Widerlager und Überbauten in der gleichen Vorgehensweise durchgeführt.

Die gesamte Sanierung nahm ca. acht Wochen in Anspruch. 

Anschließend erhielten wir den Auftrag,

Mathias Schäfer

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